Es gibt sehr viele Weiterbildungsanbieter mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. In diesem Artikel erfährst du, welcher für dich richtig ist.
Der Bildungsmarkt für Erwachsene ist groß und unübersichtlich. Und Weiterbildungsanbieter beraten potenzielle Kunden häufig nicht genug, oft aus Angst, dass ihnen dadurch Aufträge entgehen. Doch wenn Kunde und Anbieter nicht zusammenpassen, dann kann die Qualität der Weiterbildung beeinträchtigt werden.
Welcher Weiterbildungsanbieter ist der richtige für mich?
Diese Frage kann man mit wenig Aufwand klären. Auf einen einfachen Nenner gebracht: Benötigst du für dein Ziel ein neues Paar Hände oder ein neues Gehirn? Stehst du vor einer klar umrissenen Aufgabe, die ausgeführt werden soll (= du benötigst ein Paar Hände) oder stehst du vor einer neuen Herausforderung, für die du vielleicht nicht mal den ersten Meilenstein sehen kannst (= du benötigst ein neues Gehirn). Nicht alle Anbieter können (oder wollen) beides leisten.
Wenn du deine Mitarbeiter zum Beispiel in einem bestimmten Thema schulen möchtest, selbst aber nicht genügend Personen (mit der passenden Qualifikation) dafür hast, dann benötigst du ein zusätzliches „Paar Hände“. Der Referent oder die Trainerin wird also deine Schulung durchführen und dir Arbeit abnehmen. Dies funktioniert am besten für die Wissensvermittlung, zum Beispiel bei einem Erste-Hilfe-Kurs, bei einer Sicherheitsschulung oder bei der Einführung einer neuen Kundenmanagement-Software. All dies sind Themen, bei denen es auf die Übermittlung von Fakten ankommt.
Wenn du allerdings ein Coaching oder eine Weiterbildung möchtest, die Fähigkeiten entwickelt, dann benötigst du ein „zusätzliches Gehirn“. Hier geht es also nicht nur darum, dass Inhalte bzw. Wissen vermittelt werden, sondern um Veränderungsprozesse. Beispiele für solche Themen sind Weiterbildungen im Bereich Selbstmanagement, Rhetorik, Führungskräfte- oder Teamentwicklung usw. Es ist bei diesen Themen wichtig, dass das Programm individuell auf die Teilnehmer*innen abgestimmt wird. Es geht also nicht um die reine Wissensvermittlung, sondern um die Schaffung von Veränderung und Mehrwert.
Die Suche nach dem passenden Anbieter
Nun wollen wir uns auf die Suche nach einem passenden Anbieter machen. Überlege dir einen oder mehrere Suchbegriffe zu deiner gewünschten Weiterbildung, die du im Internet nachsehen kannst. Viele Trainer arbeiten überregional, aber du kannst auch den Namen deiner Stadt in die Suche eintragen, dann werden dir Anbieter aus deiner Region gezeigt.
Weiterbildungsanbieter: Arten
Es lassen sich drei verschiedene Arten von Trainingsanbietern unterscheiden, die alle Stärken und Schwächen haben. Diese möchte ich im Folgenden vorstellen.
Einzelunternehmer
Hier kannst du dir sein, dass du genau die Person bekommst, die du buchst. Inhalte werden in den meisten Fällen detailliert abgesprochen und so kannst du sicher sein, dass du die Lernziele mit der Schulung erreichst. Einzeltrainer sind flexibel und preislich (im Vergleich zu größeren Agenturen) meist auch günstiger, da sie nicht so hohe Nebenkosten für Verwaltung oder große Büroräume haben. Viele Einzelanbieter verfügen über eine hohe Qualifikation und bieten innovative und neue Lösungen und Methoden an.
Kleinere Agenturen
Diese bestehen entweder aus Zusammenschlüssen verschiedener Trainer oder aus einer Stammbelegschaft und Honorarkräften, die je nach Auftrag tätig werden. Diese Firmen können auch größere Aufträge abdecken, hier kann es aber sein, dass dein Training von verschiedenen Personen durchgeführt wird und du nicht immer deinen Wunschreferenten bekommst. Da du sowohl die Agentur und deren Verwaltung als auch den Trainer bezahlen musst, liegen auch die Tagessätze meist ein wenig höher. Je nach Agentur kann die Ausbildung und Qualität der Trainer und eingesetzten Honorarkräfte schwanken.
Große Bildungsanbieter
Diese haben große Trainerdatenbanken und führen selbst keine Trainings durch, sondern sind nur die Vermittler zwischen Trainer und Kunde. Dafür verlangen Sie ein stolzes Honorar und sind somit teilweise 2-3 Mal so teuer wie ein Einzeltrainer. Durch die hohe Anzahl an Trainern in der Datenbank kann man größere Schulungen durchführen, z.B. 250 Mitarbeiter gleichzeitig in 10 Gruppen schulen. Aber die Qualität der Trainer ist teilweise niedrig und ihre Qualifikation liegt unter der von Einzelunternehmen oder kleineren Agenturen. Oft kommt es vor, dass sie keine Gelegenheit haben, Schulungsinhalte mit dem Trainer direkt abzusprechen.
Weiterbildungsanbieter: Für wen entscheide ich mich?
Welcher Anbieter für dich der richtige ist, hängt von deinen Zielen und Inhalten ab. Aber auch die Anzahl der Teilnehmer und der Zeitraum spielen eine Rolle. Grundsätzlich kann man sagen, dass, je größer die Anzahl der Mitarbeiter ist und je kleiner der zur Verfügung stehende Zeitraum, desto mehr Trainer wirst du brauchen, um den Bedarf abzudecken.
Wenn du einige Anbieter in die engere Wahl genommen hast, dann schau dir deren Homepage an. Wie wirkt sie auf dich? Macht der Anbieter den Eindruck, als ob er weiß, wovon er spricht? Besonders aussagekräftig sind Hinweise auf die Unterrichtsmethodik, den fachlichen Hintergrund und Qualifikationen. Auch Referenzen können zu einem stimmigen Gesamtbild beitragen. Du kannst ebenfalls auf Zusatzangebote, wie eine Online-Begleitung der Weiterbildung, achten.
Lass dich nicht nur von einem dieser Merkmale leiten. Betrachte alle Faktoren in der Gesamtschau. Wenn sich ein stimmiges Bild ergibt, das mit deinen Zielen und Inhalten übereinstimmt, dann bist du einen großen Schritt weiter.